Publikationen

2012 Claudia Postel, Kunsthistorikerin

Der Eine Erde Altar

9° 48`34´´östliche Länge, 53° 6`35` nördliche Breite l

2020 Der Kurztext:

Der Eine Erde Altar von Marianne Greve vereint viele Eigenschaften: Seine Form des Altartriptychons und des Kulturguts Buch stehen symbolisch für kulturelle Errungenschaften, doch der Inhalt, die Erde, führt ihn auf den Ursprung, die Natur zurück. Begonnen im Jahr 2000 als Projekt im Rahmen der Expo Hannover ist er ein Work in Progress – nicht nur, weil derzeit immer noch Lücken in den Fächerreihen gefüllt werden, sondern vor allem, weil er der Interaktion bedarf: Weil im Kontext des Altars neue Formate entstehen werden und er durch den Austausch der Menschen über und mit dem Altar ausstrahlt. Als soziale Skulptur wächst er nur durch das Mitwirken zahlreicher Menschen, die Erden einschicken, die ihn besuchen und die sich um die Gemeindearbeit in seinem Umfeld kümmern. Er ist Anlass für ihr Handeln und wirkt dadurch direkt in die Gesellschaft.

Zugleich ist er ein digitales Kunstwerk, dessen Inhalt sich u.a. über die Datenbank, die Informationen über die Erdbücher enthält, erschließt, und innerhalb dessen die Platzierung der Erdbücher durch einen Algorithmus gesteuert wird. So entsteht im Rhythmus der Bücher eine abstrakte Komposition, die natürliche Eigenschaften der Erden wie Farbigkeit und Konsistenz nutzt. Sie wird strukturiert durch den gleichmäßigen Grid der transparenten Buchhüllen, die von hinten mit Licht durchstrahlt werden und so die Struktur hervorheben. Das Licht trennt die Erden optisch voneinander und lädt durch sein Strahlen, das sich im halbrunden Rücken der Bücher wie in einem Prisma bricht, den Altar symbolisch auf. Nicht zuletzt ist der Eine Erde Altar – ebenso wie Bibliotheken Wissensspeicher sind – Speicher für die mit den Erden verknüpften Erinnerungen, für das historische, politische, soziale und religiöse Gedächtnis der Welt.

Der vollständige Text zum Weiterlesen als pdf.

Weitere Erwähnungen

1990. Greve, Marianne, 1. Laves-Architekten-Workshop zum Thema Weltausstellung in Hannover, (Bewerbung der Stadt Hannover „Mensch-Natur-Technik“ für die EXPO 2000 in Paris).

1994. Glässgen, Heinz, Kunststreifzüge, „Was das Auge nicht sieht…“, Portrait Marianne Greve, NDR-Fernsehen

1999. Brock, Bazon. Die Welt zu deinen Füßen. DuMont.

2000. Greve, Marianne u.a.. Eine-Welt-Kirche Eine-Erde-Altar, Markus-Kirchengemeinde Schneverdingen, Beisner Druck.

2001. Zika, Anna. ParTerre – Zur Kulturgeschichte des gestalteten Bodens, Dissertation, Universität. Wuppertal.

2003. Pryzklenk, Andrea. Erde mit Geschichten. Christlicher Digest. Verbund Katholischer und Evangelischer Digest seit 1947. Verlag Axel B. Trunkel. Auslieferung für die Schweiz. Christina Verlag, Stein am Rhein.

2005. Ludwig, Matthias/Mawick, Reinhard. Gottes neue Häuser, Chrismon-Verlag.

2006. Zink, Markus/Grund, Michelle. Siehe…! Zeitgenössische Kunst in evangelischen Kirchen.

2008. Toland, Alexandra / Wessolek, Gerd. Soil and Culture, Merging Horizons. Springer.

2011. Meyer-Rogge, Ursula. Metamorphosen – Künstlerinnen in Hamburg. Dölling&Galitz Verlag.

2019.  Voigt, Beatrice Herausgeberin unter Mitwirkung der Universität für
Bodenkultur Wien und der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen
Bayerns.

Vom Werden. Entwicklungsdynamik in Natur und Gesellschaft. Perspektiven
einer zukunftsoffenen Wertekultur im Dialog von Wissenschaft, Kunst und Bildung….
Greve Marianne. Dialog mit der Erde. Bodenkontakt als transkulturelles Ereignis. S- 102-107.

2020. Freudenthal, Dirk. Interview mit Marianne Greve „Für mich gibt es keine böse Erde …“. Mitteilen, ELM Hermannsburg Heft Nr. 4.

2021. Wulfes, Andres. Geschichten aus Erde. Soltauer Schriften Band 27. Binneboom.

2023. Breskott, Klaus-Martin. SEHEN LERNEN, Werke und Formen in der Welt der Kirche, Band 3. Eine kunsthistorisch-religionspädagogische Publikation, Kulturbüro des Rates der EKD Berlin.